Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde finden Beschäftigung in Krankenhäusern, Hochschulkliniken, Facharztpraxen sowie in der medizinischen Forschung und Lehre. Sie diagnostizieren Störungen des Gehörs, des Gleichgewichts, der Nase, der Nasennebenhöhlen sowie des Mund-Rachen-Raumes. Häufig auftretende Krankheitsbilder in diesem Fachbereich sind beispielsweise Erkältungserkrankungen, Mittelohrentzündungen oder Halsbeschwerden.
Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildung zum Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde ist die Approbation als Arzt/Ärztin oder die Erteilung der Erlaubnis zur Ausübung des ärztlichen Berufes. Absolviert wird die Weiterbildung an Universitäts- und Hochschulkliniken sowie anderen Einrichtungen der ärztlichen Versorgung. Die Weiterbildung dauert in der Regel fünf Jahre. Zum Kompetenzerwerb können dabei bis zu 12 Monate der Weiterbildung in anderen Gebieten erfolgen.
Umgangssprachlich werden Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde auch als Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder HNO-Arzt bezeichnet. Die englische Bezeichnung lautet Ear, Nose and Throat Specialist. Kernkompetenzen, die man während der Facharzt-Weiterbildung vermittelt bekommt, umfassen vor allem die Bereiche Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Audiologie, Pädaudiologie, Anamnese, Diagnose, Gesundheitsvorsorge, medizinische Dokumentation, Therapie und Patientenbetreuung.
Wichtige persönliche Eigenschaften, über die man als Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde verfügen sollte, sind Beobachtungsgenauigkeit, Konzentration, Merkfähigkeit, eine gute Auge-Hand-Koordination, Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein, Flexibilität, Einfühlungsvermögen, Entscheidungsfähigkeit sowie ein besonders gut ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen.
Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde diagnostizieren Hörstörungen, Formveränderungen, Fehlbildungen sowie Verletzungen und Erkrankungen im Halsbereich. Sie behandeln Kinder mit mangelhaftem Hörvermögen oder verzögerter Sprachentwicklung. Außerdem arbeiten Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in der Rehabilitation schwerhöriger und ertaubter Patienten. Auch Operationen an Mittel- und Innenohr, der Nase und ihrer Nebenhöhlen oder dem Kehlkopf fallen in den Arbeitsbereich eines Hals-Nasen-Ohrenarztes. Nach einem eingehenden Gespräch, in welchem sie sich ein Bild über die Beschwerden und Krankheitsvorgeschichte des Patienten machen, untersuchen sie den Patienten und engen dadurch den Kreis möglicher Erkrankungen ein. Hierbei kommen beispielsweise Hör- und Sprachtests sowie das Abtasten schmerzender Körperstellen an Gesicht und Hals zur Anwendung. Anhand der Untersuchungsergebnisse erstellt der Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde eine Diagnose und arbeiten einen Therapieplan aus. Zusätzlich gehören auch zahlreiche organisatorische und verwaltende Arbeiten. Sie dokumentieren den Verlauf von Behandlungen, überwachen die Leistungsabrechnung und erstellen Gutachten.
Ein weiterführendes Studium eröffnet dem Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde zusätzliche Berufs- und Karrierechancen. Hierfür bieten sich beispielsweise Studiengänge wie Gesundheitsmanagement, -ökonomie oder Gesundheitswissenschaften an.
Für eine gehobene Position in einer Klinik oder eine wissenschaftliche Laufbahn an einer Hochschule ist in der Regel eine Promotion erforderlich. Eine Habilitation benötigt man für die Berufung zum Hochschulprofessor. Sie wird auch bei den meisten Kliniken für die Position des Chefarztes vorausgesetzt.
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