Dass Ärzte fehlen, bestimmt als Meldung immer wieder die Medien. Die Berufsgruppe ist vom Fachkräftemangel betroffen. Denn von einem solchen ist die Rede, wenn in einer Wirtschaft eine bedeutende Zahl an von Arbeitsplätzen für Mitarbeiter mit bestimmten Fähigkeiten nicht besetzt werden kann – da auf dem Arbeitsmarkt zu wenig entsprechende Fachkräfte zur Verfügung stehen.
Wenn unter Ärzten ein Fachkräftemangel verzeichnet wird, gibt es dafür sogar den speziellen Begriff Ärztemangel. Dieser tritt ein, sobald im Gesundheitssystem die Nachfrage nach ärztlichen Leistungen das knappe Angebot übersteigt. Vor allem niedergelassene Ärzte im ländlichen Raum bilden den Fachkräftemangel unter Ärzten ab – sie sind im Verhältnis zu den Einwohnern gesundheitspolitisch betrachtet zu wenige.
Die Bundesagentur für Arbeit sprach von einem Fachkräftemangel unter Ärzten in Deutschland erstmals im Jahr 2002. Vor allem sei, so das Ärzteblatt, der Fachkräftemangel regional äußerst ungleich ausgeprägt. Der Mangel an Ärzten bestünde vor allem in Niedersachsen, Brandenburg, Thüringen, Rheinland-Pfalz und Bayern. Diese Engpässe stünden in einem engen Verhältnis zu ungünstigen Arbeitsbedingungen für Ärzte, etwa schlechte Bezahlung oder unattraktive Arbeitsbedingungen.
Um einen Ärztemangel nachzuweisen, ist die relative Zahl an Ärzten kein ausreichendes Kriterium. So ist etwa in Deutschland die Arztdichte mit 4,1 Ärzten pro 1.000 Einwohnern im Vergleich mit anderen Ländern hoch. Dennoch ist der Bedarf an qualifizierten Fachärzten stetig vorhanden – etwa in Anbetracht der alternden Gesellschaft.
Die Lücken, durch unbesetzte Arztstellen werden zunehmend mit ausländischen Ärzten besetzt. So hat sich deren Zahl in den letzten zehn Jahren verdreifacht. Die Bundesärztekammer stellte in einer Erhebung fest, dass rund jeder achte Arzt in Deutschland aus dem Ausland stammt – 2018 stieg die Zahl auf über rund 48.600. Die ausländischen Ärzte sind vor allem in vom Fachkräftemangel besonders stark betroffenen ländlichen Regionen dringend notwendig, um eine ausreichende medizinische Versorgung weiterhin zu gewährleisten.
Ein anderer Lösungsvorschlag für den Fachkräftemangel setze in der Ausbildung junger Fachkräfte an. So müsse, laut der Bundesärztekammer, Deutschland mindestens zehn Prozent mehr Studienplätze in Medizin schaffen, da Zuwanderung allein den Fachkräftemangel nicht beheben könne. Dieses unterstreicht der Ministerpräsident aus NRW. Er fände es weiterhin fragwürdig, Ärzte aus demografisch schwächeren Ländern abzuwerben, um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten.
Aktuell ist die Zahl der praktizierenden Ärzte leicht steigend. Doch das sei wenig wirksam, da sie zunehmen als Angestellte in Praxen arbeiten würden und immer weniger als Mediziner mit eigener Praxis. So werde die klassische Einzelarztpraxis zunehmend ein Auslaufmodell. Weiterhin gäbe es zwar mehr Ärztinnen – die jedoch verstärkt Teilzeitstellen besetzen würden.
Wenn Stellen für Ärzte unbesetzt bleiben, da ein Fachkräftemangel herrscht, kann dies ein gutes Signal für Karrierewillige sein. Denn Ärzte, gleich welcher Fachrichtung, können sich nun aussuchen, wo sie arbeiten möchten. Wenn sie zwar die Chance nutzen wollen, die der Fachkräftemangel ihres Berufszweiges ihnen bietet, aber die Mühen der Jobsuche scheuen, ist Facharztvermittlung.de der passende Partner für sie.
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