Wer sich nach der Idylle einer intakten Natur sehnt, kommt nach Feucht. Inmitten eines riesigen Waldgebietes und dabei nur einen Katzensprung von Nürnberg entfernt, ist Feucht eine Kleinstadt, die überraschend vielseitig ist. Sanfte Berge und Felsen bestimmen das Landschaftsprofil der Region. Wanderwege führen durch Mischwälder, Felder und Hopfengärten zu hoch auf den Hügeln thronenden Burgen wie Veldenstein oder die Festung Rothenberg. Ein grandioser Ausblick lohnt jeden Aufstieg.
Der Markt Feucht hat sich zu einem modernen Ort gewandelt und die Zeit ist hier nicht stehen geblieben. So bietet der Ort alles, was man von einer vielseitigen Heimat erwarten darf. Neben einem charmanten Stadtkern, der mit seinen historischen Gebäuden und zahlreichen Geschäften zu ausgiebigem Bummeln einlädt, warten weitere Attraktionen wie das Hermann Oberth Raumfahrtmuseum oder das Feuchtasia, ein beheiztes Freibad, auf neugierige Besucher.
Feucht ist umgeben vom dem satten Grün des Lorenzer Reichswaldes. Dem einzigartigen Pflanzenvorkommen ist es zu verdanken, dass Feucht im Mittelalter ein berühmtes Zentrum der Waldbienenhaltung und der Honiggewinnung war. Honig war für Jahrhunderte das einzige Mittel zum Süßen von Speisen und Getränken. Er hatte für Nürnberg eine große Bedeutung und begründete seinen Ruf als Lebkuchenstadt. Menschen, die Waldbienenhaltung betrieben, wurden im Mittelalter als Zeidler bezeichnet. Bereits 1296 wurde in einer Urkunde die Ernennung eines Zeidelmeisters bestätigt und auf das Zeidelgericht in Feucht verwiesen. Im 13. Jahrhundert war das Zeidelwesen in Feucht bereits voll ausgebildet.
Stolz trägt Feucht eine Biene im Logo. Dass der Ort Sitz eines Zeidelgerichts war, das den rechtmäßigen Besitz von Bienenvölkern überwachte, zeigt die Bedeutung der Imkerei für die Stadt. Im Zeidelmuseum, das in einem historischen Fachwerkhaus untergebracht ist, wird die Erinnerung an die Blütezeit als Metropole der Imker wachgehalten. Mit seinen nektarreichen Tannen, Fichten, Linden und Weiden und den ausgedehnten Heidekraut-, Heidelbeer- und Preiselbeerflächen, ist Feucht nicht nur ein Paradies für fleißige Bienenvölker!
Wohl um das 9. Jahrhundert herum wurde vom damaligen Königshof in Altdorf eine Tochterkapelle in Feucht gegründet. 1189 tauchte der Name erstmals auf. „Feucht“ kommt aus dem althochdeutschen und bedeutet Fichte, was vermutlich auf die Lage des Ortes mitten im Wald zurückzuführen ist. Dank der Zeidler entwickelte sich Feucht bereits im frühen Mittelalter zu einem wohlhabenden und einflussreichen Ort, mit eigenen vom Kaiser Karl IV. verliehenen Privilegien.
Infolge der Hussitenzüge im 15. Jahrhundert erhielt Nürnberg vom Kaiser das Recht, Feucht zu befestigen. Die Reichsstadt Nürnberg vergrößerte zunehmend ihren Herrschaftsbereich in Feucht durch Aufkäufe von Grundstücken. 1792 dankte der letzte Markgraf Karl Alexander ab und verkaufte sein Land dem Königreich Preußen. Nachdem der Rohrzucker Honig als Süßungsmittel abgelöst hatte, sorgte im 19. Jahrhundert der Bau der Bahnstrecke Nürnberg-Regensburg für neue wirtschaftliche Impulse. Aus dem ehemaligen Bauerndorf entwickelte sich über die Jahrhunderte eine stark gewerblich geprägte Gemeinde. In den Nachkriegsjahren wuchs der Markt erheblich durch einen Zustrom an Vertriebenen.
Feucht verfügt über einen charmanten Stadtkern mit vielen historischen Attraktionen. Damit man keine davon verpasst, wurde der Drei-Schlösser-Rundweg angelegt. Die Route verbindet die Hauptsehenswürdigkeiten des Orts und startet am Rathaus. Das stattliche Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert erhielt sein eindrucksvolles Walmdach erst beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Atrium befindet sich eine Uhr aus der Zeit um 1920, die einst den alten Rathausturm zierte. Als nächster Punkt auf dem Rundweg steht das Zeidlerschloss. Der Bau, der vermutlich das Zentrum der Imker war, wurde im frühen 13. Jahrhundert erstmals erwähnt. Das Relief des Zeidlers über dem Eingang diente als Vorlage für das Stadtwappen.
An der Schlossmauer entlang geht es weiter zum Zeidelgerícht. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich das Gericht, welches zunächst nur der Schlichtung von Streitigkeiten unter den Zeidlern diente, zum Ortsgericht für die gesamte Bevölkerung. Seine Geschichte reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Weitere spannende Punkte auf dem Rundweg sind unter anderem die katholische Pfarrkirche Herz Jesu und die evangelisch-lutherische Kirche St. Jakob, das Zeidelmuseum, das Pfinzingschloss, sowie das Tucherschloss mit dem prächtigen Barockgarten inklusive Sommerlaube, Gärtnerhaus und mehreren Feldern.
Der Markt Feucht liegt am Stadtrand von Nürnberg. Eine neue Studie der internationalen Beratungsgesellschaft Mercer gibt aktuell bekannt: Nürnberg, die zweitgrößte Stadt Bayerns, toppt Rom und San Fransisco in puncto Lebensqualität! Die Kombination aus weiter Natur und Urbanität ist einfach perfekt. Eine familienfreundliche, sichere Region, die erschwinglich geblieben ist und dabei traumhafte berufliche Stabilität bietet. Mit über 200 000 Erwerbstätigen nimmt die Sozial- und Gesundheitsbranche in der Metropolregion bereits eine herausragende Stellung ein.
In der Medizintechnik gilt sie als bestens aufgestellt. Im Einzugsgebiet der Hochschulen, insbesondere der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, gibt es aktuell 50 Medizintechnikunternehmen, 20 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und 65 Kliniken. Dieser in Deutschland einzigartigen Dichte an Kliniken, Dienstleistungen, Herstellern, Forschungs- und Bildungseinrichtungen mit direktem Bezug zur Gesundheitsbranche verdankt Nürnberg den Beinamen „Medical Valley“. Mit dem Klinikum Nürnberg, seinen 42 Kliniken und Instituten, verfügt die Stadt über eines der größten kommunalen Krankenhäuser Europas. Besonders Fachärzte finden in Feucht optimale Berufsaussichten.
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