Gemeinschaftspraxis

Gemeinschaftspraxis

Gemeinschaftspraxis: Gemeinsam ist man weniger allein

Während die Praxisform Einzelpraxis die populärste ist, wählen auch viele die der Gemeinschaftspraxis: Davon gibt es in Deutschland immerhin 20.000. Bei dieser Praxisform gehört der unmittelbare Austausch zum Konzept. In der Gemeinschaftspraxis, auch Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) genannt, arbeitet der Arzt mit Kollegen derselben oder auch einer ergänzenden Fachrichtung zusammen. Zwar ist jeder in seiner medizinischen Tätigkeit unabhängig, doch wird alles Weitere geteilt: das Personal, die Räume, die Einrichtung, aber auch der Patientenstamm – und abgerechnet wird über dieselbe Abrechnungsnummer. Die Kooperation in einer Gemeinschaftspraxis hat folgende Vorteile: 

  • Ersparnis von Kosten
  • Weniger Organisations- und Verwaltungsaufwand
  • Individuelle Arbeitseinteilung
  • Erhöhung der Fachkompetenz
  • Möglichkeit des fachlichen Austauschs und der Einholung einer Zweitmeinung
  • Erweiterung des Leistungsangebots

Viele Ärzte mit Familie arbeiten gern in einer Berufsausübungsgemeinschaft, da nicht die gesamte Verantwortung auf ihren Schultern lastet und sie nicht ständig präsent sein müssen – zumindest, wenn sie sich die Praxis mit Kollegen derselben Fachrichtung teilen, die einspringen, wenn man verhindert ist. Aber auch, wenn die Gemeinschaftspraxis viele Vorteile birgt, so kann es vor allem zwischenmenschlich zu Konfliktsituationen kommen. Schließlich ziehen alle an einem Strang und müssen sich in punkto Mitarbeiterführung oder Ausgaben einig sein. Daher sollte sich ein Arzt, der die Chance hat, eine Partnerschaft in einer Gemeinschaftspraxis einzugehen, gut überlegen, ob die Chemie stimmt – und zwar fachlich, persönlich und auch in Bezug auf Werte oder Ziele. Außerdem sollte vereinbart werden, wie mit gegebenenfalls auftretenden Konflikten umgegangen wird.

Praxisgemeinschaft: Das Team nutzt die Ressourcen gemeinsam

Die Form der Praxisgemeinschaft ist ein Mittelweg zwischen Einzelpraxis und Gemeinschaftspraxis. Hier schließen sich mehrere Vertragsärzte zusammen, um gemeinsam Räumlichkeiten, Geräte und Personal zu nutzen und so Kosten zu sparen, die in einer Einzelpraxis allein getragen werden müssten. Der Unterschied zur Gemeinschaftspraxis: Sie praktizieren komplett unabhängig voneinander und jedes Praxismitglied erstellt seine eigenen Abrechnungen und hat einen eigenen Patientenstamm. Tatsächlich ist eine Überschneidung der Patienten nur in einem sehr geringen Maße erlaubt (20 Prozent). Auch besteht im Gegensatz zur Berufsausübungsgemeinschaft keine gemeinschaftliche Haftung der Gesellschafter, wenn ein Behandlungsfehler auftritt. Die Gründung einer Praxisgemeinschaft muss der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) angezeigt werden, ist aber nicht genehmigungspflichtig durch den Zulassungsausschuss. Auch das unterscheidet die Praxisgemeinschaft von der Gemeinschaftspraxis: Dort muss eine Genehmigung durch den Zulassungsausschuss erfolgen. Grundsätzlich eignet sich die Praxisgemeinschaft für alle, die sich gern niederlassen möchten, aber die hohen Kosten einer Einzelpraxis scheuen und bereit sind, vorhandene Ressourcen zu teilen. Auch ist der Weggang eines der Partner kein Problem: Er nimmt seine Patienten einfach mit. Doch so unkompliziert eine Praxisgemeinschaft klingt, birgt sie doch ein paar Tücken. So muss alles strikt getrennt werden, sowohl die Karteien als auch alle Korrespondenz. Aufgrund der separierten Patientenstämme darf kein Informationsaustausch über Behandlungen stattfinden. Und die Aufteilung der Räumlichkeiten sowie wer wann welche Geräte nutzt, erfordert eine minutiöse Planung. 

Medizinisches Versorgungszentrum: Angestellt in einer Gemeinschaftspraxis 

Eine weitere Möglichkeit, in einer Praxis mit Mediziner-Kollegen zusammenzuarbeiten, ist ein Angestelltenverhältnis in einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ), welches einem ärztlichen Leiter unterstellt ist. Rund zwei Drittel der derzeit 1.500 MVZ in Deutschland sind reine Angestellten-​MVZ. Das MVZ ist hier als juristische Person – in der Regel eine GmbH – Inhaber der Zulassung.

Im MVZ arbeiten Fachärzte unterschiedlicher Disziplinen unter einem Dach. Sie teilen Räume, Personal und Geräte, kollaborieren aber auch bei der Versorgung ihrer Patienten. Ergeben sich etwa Problematiken oder Befunde, die in den Fachbereich eines Kollegen fallen, kann dieser auf unkomplizierte Weise konsultiert oder der Patient an ihn überwiesen werden. Von solchen Synergieeffekten profitieren nicht nur für die Patienten, sondern auch die dort angestellten Ärzte. Der kollegiale Austausch ist ein großes Plus einer Festanstellung im MVZ. Darüber hinaus bietet sie gute Entwicklungsmöglichkeiten. So können Ärzte zwar angestellt bleiben, aber beispielsweise die Gesellschaftsanteile eines aus dem MVZ ausscheidenden Arztes übernehmen. Ein zugelassener Vertragsarzt kann zudem zugunsten einer Anstellung auf seine Zulassung verzichten und künftig als Angestellter arbeiten. Auf einer Anstellungszulassung können vier Ärzte tätig sein – und die Zahl der Anstellungszulassungen ist unbegrenzt. 
Gerade im ländlichen Raum herrscht ein Mangel an Fachärzten, der immer häufiger durch MVZ aufgefangen werden soll. Inzwischen sprechen Regionen oder Kommunen auch große Klinikbetreiber an, welche die MVZ aufbauen und die dort tätigen Ärzte anstellen. 

Exzellente Karriereaussichten für Fachärzte: Der Vermittlungsprofi Facharztvermittlung.de als Wegbereiter

Als Facharzt suchen Sie die neue Herausforderung, die Ihrer Karriere den entscheidenden Schritt nach vorne weist. Sie sind noch nicht bereit, sich niederzulassen und wünschen sich eine Top-Anstellung zu Ihren Wunsch-Bedingungen in einem renommierten Krankenhaus, einem medizinischen Versorgungszentrum (MVZ), einer Praxis oder in der Forschung? Dann registrieren Sie sich noch heute im umfangreichen Netzwerk von Facharztvermittlung.de. Informieren Sie sich über die Entwicklungsmöglichkeiten in der medizinischen Arbeitnehmerüberlassung oder lassen Sie sich direkt in eine hervorragende und für Sie passende Festanstellung vermitteln. Facharztvermittlung.de berät Sie kompetent und persönlich, mit dem notwendigen Know-how und erstklassigen Kontakten. Mit Facharztvermittlung.de stellen Sie sich einen erfahrenen und starken Partner an die Seite – und wir gehen den Weg gern mit Ihnen!

In welcher Position möchten Sie Karriere machen?