Die gynäkologische Endokrinologie befasst sich mit der Erkennung und Behandlung hormonell bedingter Erkrankungen der Frau. Der Fachbereich begleitet Frauen in allen Lebensabschnitten von Zyklusstörungen über die Familienplanung bis zu Beschwerden während der Wechseljahre.
Erfüllt sich der Kinderwunsch einer Frau nicht, hilft die Reproduktionsmedizin. Dieser Fachbereich beschäftigt sich mit der menschlichen Zeugungsfähigkeit, ihren Störungen und ihrer Kontrolle. Er bedient sich einerseits Methoden zur unterstützenden Zeugung auf einem natürlichen Weg, etwa durch Hormonbehandlungen zur Stimulation der Ovulation und andererseits der assistierten Reproduktion.
In der Humanmedizin gilt die Geburt von Louise Brown 1978 als Beginn der modernen Reproduktionsmedizin. Bei ihr wurde erstmals das Verfahren der In-Vitro-Fertilisation angewendet. Das erste sogenannte Retortenbaby Deutschlands kam 1982 im Universitätsklinikum Erlangen zur Welt. Seitdem wurden die Methoden der Diagnostik und Therapie verfeinert, sodass heute eine Vielzahl an Techniken zur Verfügung steht.
Allein in Deutschland werden jährlich 10.000 Babys im Sinne der künstlichen Befruchtung gezeugt. Dadurch hat sich das gesellschaftliche Bild zur Reproduktion im Laufe der letzten 30 Jahre erheblich verändert.
Zu den wesentlichen Aufgaben der gynäkologischen Endokrinologie gehört die Behandlung eines unerfüllten Kinderwunschs. Ein weiteres Feld stellt die Betreuung von Patientinnen mit speziellen Fragen zu Verhütungsmethoden dar. Zudem werden folgende Beschwerden behandelt:
Einige der Probleme können medikamentös behandelt werden, etwa Zyklusstörungen oder vermehrter Haarwuchs. Bei Unfruchtbarkeit wird die zugrundeliegende Ursache behandelt. Ist dies nicht möglich, kann bei Bedarf eine künstliche Befruchtung im Reagenzglas zum Einsatz kommen. Auch die verschiedenen Aspekte der Transsexualität werden durch das Fachgebiet gynäkologische Endokrinologie abgedeckt. Eine weitere Herausforderung stellt der Erhalt der Fruchtbarkeit von Frauen während einer Krebsbehandlung dar. Zu diesem Zweck kann durch eine ovarielle Stimulation ein Eisprung angeregt werden, um Eizellen zur Einfrierung zu gewinnen.
Die Ursachen für Unfruchtbarkeit bei Frauen sind vielfältig und bedürfen einer ausführlichen Kinderwunsch-Diagnostik. Neben hormonellen Schwierigkeiten gehören folgende Punkte zu den häufigsten Gründen:
Der Schwerpunkt der Reproduktionsmedizin liegt heute in der assistierten Reproduktion. Zu den verschiedenen Verfahren gehören die Insemination mit oder ohne Hormonbehandlung, die In-Vitro-Fertilisation sowie die Intrazytoplasmatische Insemination.
Spezialisten für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin sind Fachärzte für Gynäkologie, die eine zweijährige Weiterbildung in der gynäkologischen Endokrinologie absolviert haben. Patientinnen können sich entweder an eine Klinik mit einem Zentrum für gynäkologische Endokrinologie oder an eine Praxis für Gynäkologie mit diesem Schwerpunkt wenden. Darüber hinaus gibt es deutschlandweit spezialisierte Kinderwunschzentren, die sich ganzheitlich dem emotional sehr belastenden Problem widmen.
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