Die Infektiologie beschäftigt sich als interdisziplinäre Wissenschaft mit der Erforschung, Prävention und der Behandlung von Infektionskrankheiten. Sie tritt als Teilgebiet der Inneren Medizin und der Mikrobiologie auf und wird in die forschende und die klinische Infektiologie unterschieden. Die forschende betreibt Grundlagenforschung im Rahmen der Infektions- und Mikrobiologie oder der Epidemiologie und die klinische versorgt Patienten mit Infektionskrankheiten ambulant oder stationär.
Weitere Teilbereiche sind die Bakteriologie, Mykologie, Immunologie, DNA-Biologie sowie Virologie.
Als klinische Disziplin hat sich die Infektiologie in Deutschland nur langsam entwickelt. Noch heute sind die Infektiologendichte und die Zahl der Fachabteilungen im europäischen Vergleich gering. Dieser Zustand ist angesichts der wachsenden Bedrohung durch multiresistente Keime eine Gefahr, deswegen fördert das Bundesgesundheitsministerium seit 2016 Weiterbildungen, mit denen Ärzte die Zusatzqualifikation Infektiologie erwerben können.
1891 gründete Robert Koch mit der Charité in Berlin die erste Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie. Im Jahr 1900 wurde das Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg gegründet, eine Klinik speziell zur Behandlung von Tropenkrankheiten.
Die Vielfalt der Erreger ist groß: Viren, Bakterien, Pilze sowie der unterschiedliche Verlauf der Infektionen bei Kleinkindern, Erwachsenen und Hochbetagten machen das Fachgebiet der Infektiologie zu einer komplexen und anspruchsvollen Disziplin. Hinzu kommen spezifische Besonderheiten der Infektionskrankheiten wie beispielsweise die Übertragbarkeit oder die Bildung einer stabilen Immunität gegen manche Infektionen. Präventive Maßnahmen – sie schließen nicht nur Impfungen ein – haben heute eine herausragende medizinische und gesellschaftliche Bedeutung.
Als klinisch bedeutende Infektionskrankheiten gelten unter anderem:
Bei viraler, bakterieller oder protozoaler Infektionen mit hochansteckenden Erregern werden Patienten in speziellen Isolierstationen behandelt.
Infektionserkrankungen sind immer aktuell – die Ausbreitung antibiotikaresistenter Bakterien, die HIV-Epidemie, nosokomiale Infektionen, die globale Verbreitung der Tuberkulose sowie die Ebola- und Zika-Epidemien sind nur einige Beispiele dafür, dass Infektionen sich ständig weiterentwickeln. Ärzte mit einer Zusatzausbildung zum Infektiologen fungieren oft auch als Ansprechpartner für niedergelassene Ärzte und kleinere Krankenhäuser.
Entsprechend vielfältig sind die Karriereaussichten in der Infektiologie. Der Facharzt mit Weiterbildung Infektiologie kann als niedergelassener Arzt, als Klinik-Mediziner, als Tropenmediziner oder als Forscher arbeiten. Eine weitere Möglichkeit finden qualifizierte Fachärzte bei Facharztvermittlung.de. Der Personalprofi des medizinischen Sektors bringt Sie gerne als Facharzt mit Weiterbildung Infektiologie (m/w/d) mit flexiblen und individuellen Arbeitszeiten in Ihrem Wunschbereich unter. Melden Sie sich kostenlos im Karrierenetzwerk von Facharztvermittlung.de an und erfahren Sie als Erster von exklusiven Vakanzen in Ihrem Fachbereich.
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