Die ehemalige Herzogstadt Jülich blickt auf eine 2.000-jährige Geschichte zurück, die ihre Spuren im Stadtbild hinterlassen hat. Entsprechend viel gibt es hier zu entdecken. Aber die Zeit ist nicht stehen geblieben: Als moderne Forschungsstadt ist der Blick der Jülicher stets gen Zukunft gerichtet. Eine spannende Mischung!
Das Forschungszentrum Jülich betreibt – gestützt auf die Schlüsselkompetenzen Physik und Supercomputing – Forschung in den Bereichen Gesundheit, Energie und Umwelt und gehört zu den größten Forschungseinrichtungen Europas. Erst vor kurzem trat der Nobelpreis für Physik den Weg nach Jülich an und brachte den Stadtnamen auch international auf den Plan.
Jülich ohne Brückenkopf? Unvorstellbar! Es handelt sich dabei um eine Festungsanlage aus napoleonischer Zeit. Die Geschichte der Stadt war stets mit der Aufgabe verbunden, die strategisch bedeutende Brücke über die Rur zu sichern. Seit dem Beginn des 4. Jahrhunderts, als auf dem östlichen Rurufer das spätrömische Kastell errichtet wird, müssen die Befestigungen immer wieder den politischen und militärischen Gegebenheiten angepasst werden. Die im 16. Jahrhundert bereits hochmoderne Anlage wird schon im 18. Jahrhundert erheblich erweitert, um Angreifer auf immer größeren Abstand zu halten.
Die französische Armee, der Jülich von 1794 bis 1814 untersteht, legt zu Beginn des 19. Jahrhunderts um Stadt und Zitadelle einen weiteren Befestigungsgürtel an. Die Bauarbeiten werden von keinem Geringeren als Kaiser Napoleon I. überwacht. Der mächtige Brückenkopf ist 800 Meter lang und 300 Meter breit. Der Vorwall vor dem wassergefüllten Graben und das ehemalige Glacis werden heute als Brückenkopf-Park genutzt. Die vielseitige Anlage bietet neben weiten Garten- und Waldlandschaften einen Zoo, viele Abenteuerspielplätze, Kletterfelsen und fungiert zudem als beliebter Veranstaltungsort.
Die Anfänge der nordrhein-westfälischen Stadt liegen weit zurück: Sie entsteht in römischer Zeit, als Straßenstation entlang der Römerstraße von Boulogne-sur-Mer nach Köln wie Blüten aus der Erde sprießen. Der Name taucht als Juliacum bereits in römischen Straßenverzeichnissen auf. Aber Belege für einen römischen Namensursprung gibt es keine. Es könnte sogar sein, dass der Stadtname wesentlich älter ist, von indigener Bevölkerung genutzt und von den Römern lediglich übernommen wurde. Aufgrund seiner strategischen Position an einer Furt der Rur wird Jülich bereits im 4. Jahrhundert mit einem Kastell befestigt. Im 5. Jahrhundert fällt der Ort in fränkische Hand und entwickelt sich zum Zentrum eines Gaues, aus dem später die Grafschaft und ab dem 14. Jahrhundert das Herzogtum Jülich hervorgeht.
1815 wird Jülich zu einer preußischen Kreisstadt und ihre Festungswerke Ende des 19. Jahrhunderts größtenteils geschleift. Nun kommt aber etwas Neues, auf das die Einwohner lange warten mussten: eine Eisenbahnverbindung zum Umland und größeren Städten des Bundeslandes. Da Jülich während des Zweiten Weltkrieges als Haupthindernis bei der Einnahme des Rheinlandes gilt, wird es zum Ziel heftiger Luftangriffe und zu 97 Prozent zerstört.
Natürlich ist der Brückenkopf nicht die einzige Sehenswürdigkeit in Jülich. Beliebt ist auch der Hexenturm, das einzig verbliebene Stadttor der mittelalterlichen Stadtbefestigung, welches heute das stadtgeschichtliche Museum beheimatet. Mit Hexen hat der Turm allerdings wenig zu tun, der Name ist etwas irreführend: Ursprünglich war er unter dem Begriff Hessenturm bekannt und wurde als Gefängnis des Haupt- und Kriminalgerichts genutzt.
Auch das Neue Rathaus mit dem idyllischen Schwanenteich und das Alte Rathaus am Marktplatz gelten als Touristenhotspots in Jülich. Das Alte Rathaus ist übrigens nicht wirklich alt: Es handelt sich um eine gelungene Rekonstruktion des während des Zweiten Weltkrieges zerstörten Barockbaus mit steilem Walmdach und Uhrentürmchen. Als wichtigstes erhaltenes Baudenkmal gilt die Zitadelle. Sie wurde in den Jahren nach 1545 als Bestandteil einer geplanten Idealstadt der Renaissance erbaut und ist die älteste Zitadelle, die sich nördlich der Alpen findet.
Mit über 2000 Jahren Geschichte gehört Jülich zu den Orten mit der längsten Siedlungstradition in Deutschland. In der historischen Festungs- und modernen Forschungsstadt, die sich auch mit den Schlagworten „Stadt im Grünen“, „Einkaufsstadt“, Renaissancestadt“, „Herzogstadt“ und „kinder- und familienfreundliche“ Stadt kennzeichnen lässt, wird Besuchern und Einwohnern viel geboten. Jülich bietet eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur sowie ein reichhaltiges kulturelles Angebot.
Der Ort hat alles, was für das Leben in einer Stadt wichtig ist: grüne Wohnviertel mit Spielplätzen, Krabbelgruppen und Kindergärten, alle Schularten, ein breites Einzelhandelsangebot und nicht zuletzt auch eine optimale medizinische Versorgung inklusive Krankenhaus. Wer als Mediziner in Jülich eine neue Herausforderung sucht, findet in der Forschungsstadt facettenreiche Möglichkeiten. Das Angebot scheint Ihnen zu unübersichtlich? Melden Sie sich gerne kostenlos auf Facharztvermittlung.de an und überlassen uns die Sichtung der Vakanzen.
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