Die Kinderradiologie ist als Teilbereich der Radiologie zu verstehen. Ihr Ziel ist die radiologische Bildgebung unter spezieller Berücksichtigung der individuellen und altersbezogenen physischen und psychischen Belange von Kindern und Jugendlichen.
Im Bereich der Kinderradiologie spielt auch der Strahlenschutz eine relevante Rolle, um die notwendige Diagnostik so dosisarm wie möglich zu gestalten. Es sind fundierte Kenntnisse der pädiatrischen Krankheitsbilder erforderlich, denn Kinder haben eine charakteristische Anatomie und Physiologie sowie andere Bedürfnisse und auch Erkrankungen als Erwachsene.
„Radiare“ ist Latein und bedeutet Strahlen. Die Röntgenstrahlen wurden 1895 in Würzburg von Wilhelm Conrad Röntgen entdeckt, der für sein Werk 1901 mit dem Nobel-Preis für Physik ausgezeichnet wurde. Die gesamte Medizin wurde durch diese spektakuläre Technik revolutioniert und ein jahrhundertealter Traum verwirklicht: Nun war man in der Lage, Einblicke in den menschlichen Körper zu erlangen, ohne ihn vorher öffnen zu müssen.
Das Verfahren zog sofort in die klinische Praxis ein und half enorm, Knochenbrüche, Fremdkörper und Veränderungen des Skeletts zu diagnostizieren. Die Aufklärung zahlreicher anderer Erkrankungen blieb ihnen dagegen noch verborgen. Über die Risiken des Röntgens war zu diesem Zeitpunkt noch nichts bekannt. Erst nachdem sich die Todesfälle bei medizinischem Personal gehäuft hatten, wurde ein Zusammenhang erkannt und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen beim Röntgen eingeleitet. Ein Unterschied bei der Behandlung von Kindern und Erwachsenen wurde zu diesem Zeitpunkt noch nicht gemacht. Erst 1963 gründete sich die European Society of Paediatric Radiology. Im selben Jahr konstituierte sich in Köln die Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Radiologie.
In der Kinderkardiologie stellt die Sonographie eines der wichtigsten bildgebenden Verfahren dar. Sie nimmt in diesem Bereich einen wesentlich höheren Stellenwert ein als in der Allgemeinen Radiologie. Die Bildqualität der sonographischen Untersuchungen an Kindern ist aufgrund des im Vergleich zum Erwachsenen viel niedrigeren Körpervolumens meist wesentlich besser, sodass in der Kinderradiologie die Sonographie vielfach die aufwändigere Schnittbild-Diagnostik wie Computertomographie und Magnetresonanztomographie ersetzen kann.
Röntgenuntersuchung innerhalb der Kinderkardiologie erfolgt ähnlich wie bei der Erwachsenenradiologie, allerdings mit einigen Besonderheiten: Um die Dosis der Strahlen zu minimieren, sind spezielle Aluminium-Kupfer-Filter vorgeschrieben. Und für die Untersuchung von Säuglingen und Kleinkindern kommen Haltevorrichtungen zum Einsatz. Die sogenannten Babixhüllen etwa, sie helfen dabei, den kleinen Patienten während der Untersuchung zu fixieren.
Ist die Diagnostik auch nach einer Sonographie unklar, kommt ein MRT zum Einsatz, da es wesentlich mehr Möglichkeiten der Bildgebung bietet. Aufgrund der Untersuchungsdauer und der hohen Anfälligkeit für Bewegungsartefakte, werden die jungen Patienten meist sediert. Angiografien und CTs kommen wesentlich seltener zum Einsatz. Generell hilft die Radiologie bei der diagnostischen, vorbeugenden oder nachsorgenden Untersuchung
Kinderradiologische Diagnoseverfahren können alle Organe und Prozesse des Körpers darstellen, um besser zu beurteilen, in welchem Zustand sich diese befinden, welche Krankheit vorliegt und welche Therapieform entsprechend angemessen ist.
Mit fehlender kinderradiologischer Präsenz wird für die Zukunft eine hochwertige Kinder- und Jugendmedizin nicht zu gewährleisten sein. Die Kinderradiologie braucht dringend Nachwuchs, auch um die für die folgenden Generationen elementare Forschung weiterzuführen und eine entsprechende kinderradiologische Lehre und Weiterbildung zu gewährleisten.
Kinder sind keine „kleine Erwachsenen“. Sie haben andere Krankheiten oder diese nehmen einen anderen Verlauf. Zudem gibt es Krankheiten, die ausschließlich in der Kindheit auftreten, etwa im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch. Diese sind einem Allgemeinradiologen nicht ausreichend geläufig. Zudem müssen die bildgebenden Verfahren dem jeweiligen Alter angepasst und die Kinder in besonderem Maße beruhigt und begleitet werden. Aus diesen Gründen müsste jedes Bundesland mindestens ein kinderradiologisches Kompetenzzentrum aufweisen und das ist bislang nicht der Fall. Qualifizierte Kinderradiologen sind also gefragter denn je. Melden Sie sich kostenlos im Karrierenetzwerk von Facharztvermittlung.de an und erfahren Sie als Erster von exklusiven Vakanzen in Ihrem Fachbereich.
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