Als Krankenhauskeime bezeichnet man Mikroorganismen, die eine sogenannte nosokomiale Infektion hervorrufen – eine Erkrankung, die Patienten im Zusammenhang mit einer medizinischen Maßnahme erwerben. Bei den Mikroorganismen handelt es sich zumeist um Bakterien, die sich unter anderem auf der Haut oder in der Darmflora niederlassen sowie Keime aus der Luft oder dem Wasser.
Laut dem European Centre for Disease Prevention (ECDC) stecken sich in Deutschland jährlich rund 500.000 Menschen mit Krankenhauskeimen an und ganze 15.000 sterben an den Folgen. Die Keime lösen beispielsweise Atem- und Harnwegserkrankungen aus, Wundinfektionen oder eine Sepsis. Wie gefährlich solch eine Infektion für den Patienten ist, hängt maßgeblich mit dessen Gesundheitszustand beziehungsweise Grundkonstitution zusammen.
Es gibt eine Vielzahl von multiresistenten Keimen im Klinikumfeld. Tatsächlich ergaben Studien, dass jeder zehnte Patient mit den Erregern – zum Beispiel E.coli-Bakterien – besiedelt ist zum Zeitpunkt seiner Aufnahme. Der häufigste Krankenhauskeim ist MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus). Dabei handelt es sich um eine Bakterienart, die unempfindlich gegenüber dem Antibiotikum Methicillin ist. MRSA ist ein Hautkeim, der zunächst einmal ungefährlich ist, da die natürliche Hautbarriere den Träger davor schützt – bei gesunden Menschen. Anders sieht es aus bei Menschen, die über einen längeren Zeitraum Antibiotika einnehmen müssen, Wunden haben oder auch frisch operiert wurden. Dann kann MRSA potentiell lebensgefährliche Infektionen hervorrufen, wie Entzündungen von Wunden, Lungenentzündung oder Blutvergiftung.
Schon vor 50 Jahren wurden Krankenhauskeime in Kliniken nachgewiesen, damals in England. Es gibt Stämme, die gleich gegen mehrere Antibiotika resistent sind. Diese gelten daher als multiresistente Keime. Umso schwieriger ist es, Infektionen durch solche Erreger zu bekämpfen. Am schwersten betroffen sind in Krankenhäusern Intensivstationen, Abteilungen für Brandverletzungen und Neugeborenenstationen.
Dies sind die Anzeichen für eine Infektion mit dem Krankenhauskeim MRSA:
Die Übertragung der Klinikkeime von Mensch zu Mensch ist am häufigsten – vor allem über die Hände. Träger können dabei auch vollkommen gesunde Menschen sein. Ansteckend ist man so lange, wie der Erreger nachgewiesen werden kann. Ein weiterer Infektionsweg vollzieht sich über Gegenstände, wie beispielsweise Handläufe, Türklinken oder Griffe. An Kunststoff, aber auch an Edelstahllegierungen, überleben Bakterien wie MRSA besonders gut. Im Krankenhausgebrauch gehören also auch Katheter zu den sensiblen Instrumenten.
Besonders gefährdet sind folgende Menschen:
Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, werden Patienten, die sich mit einem Krankenhauskeim infiziert haben, isoliert. Oftmals sind die Räume mit einer Schleuse ausgestattet, einem abgeschlossenen Vorraum. Ärzte und Pflegepersonal tragen Schutzkittel, Mund-Nasen-Maske, Handschuhe und Haube und desinfizieren sich vor Betreten des Zimmers die Hände. Das Gleiche gilt für Besucher.
Gegen den häufigen MRSA gibt es eine Sanierungstherapie, die beinhaltet, dass Abstriche vom Nasenvorhof, Rachen, Darmausgang und von Wunden genommen werden. Ist der Abstrich dreimal „MRSA-negativ“, so können die Hygienemaßnahmen gelockert werden. Tatsächlich sollte sich der Patient auch noch im Laufe eines Jahres bis zu dreimal auf MRSA untersuchen lassen. Bei der Sanierung wird die MRSA-Kolonisation durch gezielte antibiotische und antiseptische Behandlungen beseitigt, etwa durch das Auftragen einer Nasensable, Mund- und Rachenspülungen, Ganzkörperreinigungen mit antibakteriellen Waschlotionen sowie eine Versorgung der bakterienbesiedelten Wunde durch den Arzt. Zwar ist MRSA resistent gegen die meisten Antibiotika, doch sogenannte Reserveantibiotika können in der Klinik verabreicht werden.
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