Neonatologie

Neonatologie

Die Fachrichtung rund um Neugeborenen-Notfallmedizin

 

Definition der Neonatologie

Als Neonatologie bezeichnet man die medizinische Lehre, die sich mit Neugeborenen und deren Erkrankungen beschäftigt sowie einen Zweig der Pädiatrie, der sich mit Neugeborenenmedizin und der Neugeborenenvorsorge befasst.

Die Neonatologie ist in Deutschland ein anerkannter Teilbereich der Pädiatrie. Den Schwerpunkt der neonatologischen Arbeit bildet die Betreuung von Frühgeborenen.

Wissenswertes über die Neonatologie

Der Begriff der Neonatologie ist ein Kompositum aus den griechischen und lateinischen Wörtern für neu, geboren und Wissenschaft.

Die Neonatologie hat in den letzten Jahren nennenswerte Fortschritte gemacht. Heute sind Medikamente zur Lungenreifung verfügbar, bessere Beatmungsgeräte und Überwachungsgeräte der Herzaktionen, Sauerstoff- und Kohlendioxidaustausch sowie Sauerstoffsättigungsmesser. Durch die verbesserte perinatale Versorgung von kranken Neugeborenen in unserer Zeit, ist die Säuglingssterblichkeit in Mitteleuropa deutlich gesunken.

Aufgabenfelder der Neonatologie

Die Neonatologie ist zuständig für die – meist intensivmedizinische – Betreuung Neugeborener. Sie behandelt Frühgeborene, Kinder aus Risikoschwangerschaften, Neugeborene mit Fehlbildungen sowie Kinder, die krank zur Welt kommen oder direkt nach der Geburt erkranken.

Zeichnen sich während einer Schwangerschaft mögliche Risiken ab, werden Schwangere in ein Perinatalzentrum überwiesen, das auf derartige Fälle spezialisiert ist. Die Neonatologie leistet in diesem Fall eine intensive Betreuung von Mutter und Kind. Als Risikofaktoren können gelten:

  • drohende Fehlgeburt
  • höhergradige Mehrlingsgeburt
  • bestehende Resusunverträglichkeit
  • chronische Erkrankungen der Mutter
  • genetische Erkrankungen in der Familie
  • Drogenabhängigkeit der werdenden Mutter
  • bekannte Fehlbildungen oder Mangelerscheinungen des Kindes

Die moderne Ultraschalltechnik ermöglicht es, dass Frauenärzte Mehrlingsgeburten und viele Fehlbildungen – beispielsweise des Herzens, der Lunge oder der Bauchorgane – schon früh erkennen. Betroffene Eltern erfahren auf einer neonatologischen Station dann eine Rundum-Betreuung, die im Idealfall schon in den Wochen vor der Geburt beginnt und auch nach der stationären Entlassung zur Verfügung steht.

Tätigkeitsbereich der Neonatologie

Neonatologen sind vor allem in Perinatalzentren und Geburtskliniken tätig. Ihr Arbeitsfeld ist eng an die pädiatrische Intensivmedizin gekoppelt. In Geburtsklinken werden hauptsächlich gesunde Schwangere mit mehr als 36 Schwangerschaftswochen und gesunde Neugeborene ohne vorhersehbare Komplikationen versorgt. Im Perinatalzentrum werden Schwangere mit drohender Fehlgeburt und anderen Risikofaktoren betreut sowie Frühgeborene und erkrankte Neugeborene. Auf einer neonatologischen Station stehen alle modernen Behandlungsverfahren zur Verfügung – beispielsweise Oszillationsbeatmung, NO-Therapie, nicht invasive CPAP-Beatmung, Hypothermienbehandlung bei perinataler Asphyxie – aber auch alle diagnostischen Verfahren, die eine schnelle und sichere Therapie ermöglichen, etwa modernste Ultraschalltechnologien oder ein Bedside-Labor mit Mikroben-Analysiermöglichkeit.

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