Die Nephrologie beschäftigt sich als Teilgebiet der Inneren Medizin mit Erkrankungen und Funktionsstörungen der Nieren und deren konservativer Therapie.
Da Nierenerkrankungen die häufigste Ursache für Bluthochdruck sind, beschäftigt sich die Nephrologie auch mit dieser Krankheit, obwohl sie der Kardiologie zuzuordnen ist. Oft bestehen darüber hinaus Wechselwirkungen zu Diabetes und Übergewicht, weshalb auch diese Zusammenhänge betrachtet werden.
Als Fachdisziplin ist die Nephrologie noch relativ jung. Dabei gehörte sie seit Beginn der Medizin zu den Kernfächern. Die Urinschau war ein fester Bestandteil der Medizin und seit dem Mittelalter war das Uringlas, die Matula, über Jahrhunderte das Symbol der Ärztezunft. Die zentrale Bedeutung der Nieren für die gesamte Gesundheit des Menschen hat sich in den Formulierungen, etwas auf „Herz und Nieren prüfen“ oder „an die Nieren gehen“, verankert.
Dialysebehandlungen wurden experimentell bereits ab den 1950er Jahren in einigen Kliniken durchgeführt. Als es etwa 15 Jahre später einen medizinischen Versorgungsnotstand für dialysepflichtige Patienten gab, gründete sich 1969 der größte gemeinnützige Dialyseanbieter, das Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation. Heute ist eine hochwertige Dialyseversorgung in Deutschland flächendeckend gewährleistet
Die beiden Nieren sind für die Entgiftung des Körpers zuständig. Nieren filtern Rückstände von Stoffwechsel- und Verbrennungsprozessen aus dem Blut und scheiden sie mit dem Urin aus. Sobald sie nur noch unzureichend funktionieren, leidet der ganze Körper.
Die Nephrologie umfasst die Abklärung und konservative Behandlung von Nierenerkrankungen. Ziel ist dabei, die Funktion erkrankter Nieren zu erhalten, um auf die Dialyse oder eine Transplantation verzichten zu können. Nierenerkrankungen lassen sich grob nach ihrer Lage, akuter oder chronischer Verlaufsform und Entstehungsursache einteilen:
Wird die Filterleistung der Nieren zu gering, muss die regelmäßige Dialyse die Arbeit der Organe ersetzen. Für die Nierentransplantation, die von Nephrologen vorbereitet und nachbetreut wird, sind Transplantationsmediziner zuständig. Um nierenkranke Kinder kümmern sich Kindernephrologen.
Das Behandlungsspektrum der Nephrologie umfasst einerseits eine medikamentöse Behandlung, aber auch die Aufklärung über gesunde Ernährung, die Behandlung bei akutem Nierenversagen, die Vorbereitung und Nachsorge bei Nierentransplantationen und das Durchführen von Dialyseverfahren. In der Nephrologie ist die Labordiagnostik elementar. Werte von Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure, Calcium, Natrium, Phosphat, Kalium, Chlorid und der Glomärulären Filtrationsrate liefern dem Mediziner wichtige Informationen über den Säure-Basen-Haushalt und die Nierenfunktion des Patienten. Ein Blutbild und eine Blutgasanalyse vervollständigen die Analyse. Unverzichtbar ist das Testen des Urins auf Erythrozyten, Eiweiß, pH-Wert, Leukozyten, Nitrit, Glucose und Ketonkörper mittels Teststreifen.
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