Die Gegend um den Flecken Ottersberg in Niedersachsen wird eingerahmt von weiten Geestrücken und dem von zahlreichen Wasserarmen durchzogene Niederungsgebiet der Wümme sowie einem weitgehend abgetorften Moorgebiet: Norddeutscher geht es ja wohl kaum. Berge gibt es hier also nicht zu erwarten, dafür ist die Gegend aber ideal für ausgiebige Radtouren mit der ganzen Familie. Ob die Wanderung durch eine abwechslungsreiche Landschaft oder eine rasante Mountainbike-Tour mit ausreichend Platz: Ottersberg ist das ideale Ziel für aktive Menschen.
Aber man ist hier nicht mitten im Nirgendwo. Schließlich ist in der Kleinstadt Ottersberg die Zeit nicht stehen geblieben. Sie genießt in der Region einen hervorragenden Ruf als vielseitige Einkaufsstadt, in der die Studenten der Hochschule für Künste im Sozialen jederzeit für frischen Wind sorgen. Ihre Handschrift ist im Veranstaltungskalender nicht zu verkennen.
Der Landkreis Verden, in dem auch Ottersberg liegt, ist bekannt für seine Vielseitigkeit. Wir haben hier einerseits die Nähe zur historischen Hansestadt Bremen mit ihrem modernen Profil und zur Kreisstadt Verden mit dem mächtigen Dom, dem imposanten Rathaus und den schönen Altstadtgassen. In der Umgebung liegen darüber hinaus der beliebte Erbhof in Thedinghausen im Baustil der Weserrenaissance, das Schloss Etelsen und die Stadt Achim mit der altehrwürdigen St. Laurentiuskirche. Und natürlich nicht zu vergessen: die Nordsee.
Die leicht hügelige Verdener und Lintelner Geest mit ihren beschaulichen Dörfern sowie die weiten Flussmarschen von Aller und Weser laden zu spannenden Ausflügen ein. Den Norden des Kreises durchzieht die Fischerhuder Wümmeniederung als schützenswertes Feuchtgebiet von nationaler Bedeutung. So ist Ottersberg vor allem ein perfektes Ausgangsziel für einen ausgedehnten Familienurlaub, der jeden Tag ein neues Abenteuer bietet.
Ottersberg ist insbesondere über seine Grenzen hinaus bekannt für das Künstlerdorf Fischerhude. Die einzigartige Landschaft des Teufelsmoores zog ab 1908 zahlreiche Künstlerinnen und Künstler an. Das Fachwerkdorf, das heute rund 3.000 Einwohner hat, wurde zum Mekka für Maler, Bildhauer und Schriftsteller. Die Urwüchsigkeit und Schönheit des Ortes inspirierte unter anderem Martin Voßwinkel, Otto Modersohn, Clara Rielke-Westhoff und Jan Bontjes van Beek. Noch heute stehen die hohen, alten Bäume um den historischen Ortskern und die typischen Fachwerk-Bauernhäuser mit ihrem Reetdach. Die Wege aus Kopfsteinpflaster runden den authentischen Charme ab.
In Ottersberg liegt der schlossähnliche Amtshof, der im 16. Jahrhundert entstand und heute die Rudolf-Steiner-Schule beherbergt. Vorgänger war eine altsächsische Wallburg, die bewusst in unmittelbarer Nähe zu Bremen angelegt wurde. Von hier aus konnte die Hansestadt beschützt, aber auch angegriffen werden. Aus diesem Grund herrschten in den letzten Jahrhunderten immer wieder Kämpfe um die Burg in Ottersberg. Eine weitere Sehenswürdigkeit im Ort ist die romantische Christopherus-Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Die schöne Fachwerkkirche entstand, nachdem ihr Vorgängerbau in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges zerstört wurde.
Es wird vermutet, dass die von Wasser durchzogene Region bei Fischottern sehr beliebt war, sodass die Siedlung hier dank ihres reichen Vorkommens auch nach ihnen benannt wurde. Das Wappen der Gemeinde ziert ebenfalls ein heraldisch veränderter Otter. Eine Burg Ottersberg soll es schon zu Zeiten Karls des Großen im 8. Jahrhundert gegeben haben, aber das lässt sich bislang nicht einwandfrei belegen. Als der Ort 1180 erstmals in historischen Dokumenten auftaucht, gab es die Burg jedenfalls schon. Sie war zu dem Zeitpunkt Streitobjekt zwischen weltlicher und kirchlicher Macht und — wie so oft im weiteren Verlauf ihrer Geschichte — Spielball wechselnder Interessen, aktuell zwischen Erzbischof Gerhard II. von Bremen und Bischof Yso von Verden. Ottersberg lag im Herrschaftsbereich des mittelalterlichen Erzstifts Bremen und erlebte in diesem Zusammenhang eine wechselvolle Geschichte mit vielen unterschiedlichen Besitzern.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg gehörten die Herzogtümer Bremen und Verden zu Schweden. Bald darauf eroberte der Bischof von Münster, Bernhard von Galen, mit kurbrandenburgischen Truppen die Festung. Und in dieser Phase begann gleichsam die düsterste Epoche von Ottersberg. Jedes Korn, jede Kuh musste an den Bischof abgegeben werden und niemand versorgte die Menschen, die hier lebten. Der Bischof ließ das Dorf räumen und schließlich sogar abreißen, um ein besseres Sichtfeld zu haben. Den Bauern blieb nichts anderes übrig, als am gegenüberliegenden Ufer bescheidene Höfe und provisorische Fachwerkhäuser zu errichten, wenn sie ihr Land weiter bestellen wollten. Im Anschluss kamen die Franzosen, der Herzog von Braunschweig und dann noch Hannover. Aber mit Hannover kehrte im 18. Jahrhundert endlich nach jahrhundertelangen Kämpfen Ruhe in Ottersberg ein, abgesehen von einer vergleichsweise kurzen französischen Besetzung im frühen 19. Jahrhundert.
Erholung direkt vor der Haustür? Perfekt! Das spart Zeit, die man wirklich in bessere Dinge investieren kann, als ewig auf der Autobahn nach einem ruhigen Fleckchen zu suchen. Von diesem Luxus möchten Sie am liebsten jeden Tag profitieren? Sollten Sie qualifizierter Facharzt sein, wartet man hier schon auf Sie! Es ist kein Geheimnis, dass ländliche Gegenden einen Mangel an Nachwuchs-Medizinern haben. Das wissen Sie alles. Was Sie vielleicht noch nicht wissen: Der Kreis Verden ist besonders kreativ bei der Findung von jungen Ärzten. Aber natürlich sind Sie hier auch als Facharzt mit Erfahrung willkommen!
Das sogenannte Verdener Modell, das junge Mediziner auch nach Ottersberg locken will, richtet sich insbesondere an diejenigen, die ihr Medizinstudium gerade erfolgreich abgeschlossen haben und nun vor der Facharztausbildung der Allgemeinmedizin stehen. Die Weiterbildung wird hier in enger Zusammenarbeit zwischen der Aller-Weser-Klinik in Verden und der Kassenärztlichen Vereinigung koordiniert und der Landkreis beteiligt sich an den Kosten für Fortbildungen mit bis zu 2000 Euro jährlich pro angehendem Hausarzt. Darüber hinaus soll es eine umfassende Betreuung bei der Weiterbildung mithilfe eines Mentors geben. Klingt das für Sie interessant? Oder können Sie sich vorstellen, hier eine Facharztpraxis zu übernehmen?
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