Schweinfurt überrascht mit einer erstaunlichen Fülle an Sehenswürdigkeiten. In der historischen Altstadt gibt es immer etwas Neues zu entdecken. Das gilt auch für das Museum Georg Schäfer, ein Ausstellungshaus von Weltruf. Es beherbergt die bedeutendste Privatsammlung deutscher Malerei des 19. Jahrhunderts, von Carl Spitzweg über Caspar David Friedrich bis zu Lovis Corinth. Und all diese Schätze werden garniert von fränkischer Gastlichkeit, die man in einer gemütlichen Weinstube bei einem Schoppen genießen kann.
Denn Schweinfurt liegt in einer fränkischen Weinlandschaft und bietet immer ein gutes Tröpfchen. Romantische Weinberge, alte Burgen, prächtige Schlösser und lauschige Fachwerkdörfer charakterisieren die Umgebung von Schweinfurt und runden sein Profil ab.
Eins vorweg: Der Stadtname hat nichts mit Schweinen zu tun. Er bildet sich aus „Suuinfurtero marcu“ und bedeutet so viel wie Marsch oder Morast und meint ein verlandetes Gebiet zwischen den Flussläufen. Im 8. Jahrhundert wird er erstmals erwähnt. Der Ort gewinnt rasch an Bedeutung im Heiligen Römischen Reich. Vom 12. Jahrhundert bis 1802 ist Schweinfurt freie Reichsstadt mit allen entsprechenden Privilegien. Schweinfurt macht sich als humanistisches Zentrum einen Namen, was eng mit der Gründung der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, der ältesten dauerhaft existierenden naturforschenden Akademie der Welt, verknüpft ist. Sie geht auf das Jahr 1652 zurück.
In Schweinfurt, wo die Industrialisierung ausgesprochen früh beginnt, wird gerne getüftelt: Das Tretkurbel-Fahrrad, der Fahrradfreilauf sowie die Fahrrad-Rücktrittbremse werden hier entwickelt. 1802 wird Schweinfurt von Kurpfalz-Bayern annektiert, 1810 gerät es an das Großherzogtum Würzburg, 1814 fällt es wieder und endgültig an das Königreich Bayern. Im selben Jahr beginnt die industrielle Herstellung der berühmten Farbe Schweinfurter Grün. Es gibt eine Legende um den hohen Arsengehalt dieser weltweit begehrten Farbe: Angeblich sei niemand Geringerer an den Ausdünstungen von Tapeten in Schweinfurter Grün gestorben als Napoleon.
Schloss Werneck gilt als eine der Hauptattraktionen Schweinfurts und schmiegt sich eindrucksvoll in die malerische Landschaft der Umgebung. Die ehemalige herrschaftliche Sommerresidenz beherbergt heute zwei Kliniken. Besichtigt werden kann neben der Schlosskapelle mit ihren imposanten Stuckarbeiten auch der öffentlich zugängliche Schlosspark, der unter anderem mit seinen prächtigen Blumenbeeten, Terrassenanlagen und einem malerischen See zu einer erholsamen Auszeit einlädt.
Schweinfurts Zentrum bildet der Marktplatz in der Altstadt. Hier beeindrucken das historische Rathaus aus der Renaissance, das Denkmal des Dichters Friedrich Rückert oder das Viertel Zürich mit der alten Stadtmauer und den kleinen Gassen. Ebenfalls sehenswert ist die St.-Johannis-Kirche und der markante Schrotturm, der seinerzeit der Herstellung von Schrotkugeln diente. Am besten geht man bei einem gemütlichen Spaziergang auf eine Erkundungstour, denn es gibt noch so viel mehr zu entdecken in Schweinfurt!
Schweinfurt ist eine grüne Perle mit schmuckem Fachwerk zwischen verträumten Weinhängen. Aber es ist auch eine geschäftige Hafenstadt am Main mit dynamischer Industrie. Doch trotz seiner Rolle als wichtigster Industriestandort Bayerns dominiert hier die Idylle. Die Stadt arbeitet gezielt an der Attraktivität seiner Lebensqualität. Einzig der Fachärztemangel kann den hohen Standard gefährden, denn die stationäre und ambulante Versorgung trägt unmittelbar dazu bei.
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