Die spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin beschäftigt sich mit der medizinischen Versorgung von Fötus und Schwangeren in der sogenannten perinatalen Phase, die von der 28. Schwangerschaftswoche bis zum 7. Lebenstag reicht. Der Fachbereich umfasst die Betreuung von Schwangeren mit hochgradigem Risiko, die pränatale Diagnostik und Therapie sowie die Leitung regelwidriger Geburten und die Erstversorgung des Neugeborenen.
Die Bereiche Gynäkologie und Geburtshilfe bilden zusammen das Fachgebiet der Frauenheilkunde. Die spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin ist, neben der gynäkologischen Endokrinologie und Reproduktionsmedizin sowie der gynäkologischen Onkologie, einer von drei Schwerpunkten der Gynäkologie. Es handelt sich dabei um eine Facharztweiterbildung.
Die Frauenheilkunde ist eine relativ junge Wissenschaft. Seit der Antike wurden Frauen traditionell von ihren Müttern, Schwestern, Freundinnen und später auch von Hebammen versorgt. Im 18. Jahrhundert wandelte sich die Medizin allgemein zur Naturwissenschaft und aus der Geburtshilfe wurde die Geburtsmedizin. Besonders die letzten 50 Jahre unserer Geschichte brachten eine Erweiterung des Blickwinkels, und Gynäkologen berücksichtigten fortan nicht mehr nur die Geburt, sondern alle Lebensphasen einer Frau, somit auch Pubertät, Fruchtbarkeit, Wechseljahre, Verhütung und Hormone.
Dieser Fachbereich der Frauenheilkunde beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Risikoschwangerschaft und hat folgende Aufgaben:
Wird im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung eine Schwangerschaft festgestellt, müssen umgehend mögliche Risiken abgeklärt werden. Diese ergeben sich meist aus der Vorgeschichte der Mutter oder ihrem Lebensstil. Wird eines der folgenden Kriterien erfüllt, liegt eine Risikoschwangerschaft vor und der Facharzt für Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin wird konsultiert:
Darüber hinaus gibt es eine Reihe körperlicher Hinweise auf ein mögliches Risiko wie Unter- oder Übergewicht oder Myome. Liegt das Kind in fortgeschrittener Schwangerschaft ungünstig, gilt dies ebenfalls als Risiko. Für diese Frauen sind eine intensive Betreuung sowie eine geburtshilfliche Vorbereitung besonders wichtig. Zusammen mit dem behandelnden Arzt sollte eine Klinik gefunden werden, die über die bestmöglichen personellen und apparativen Möglichkeiten verfügt. Das Niveau der medizinischen Versorgung ist in Deutschland so hoch, dass eine Risikoschwangerschaft und die anschließende Geburt meist ohne Probleme verlaufen. Wurden regelmäßige Untersuchungen vorgenommen und die Risikoschwangerschaft früh als solche erkannt, sind Mutter und Kind hinterher in der Regel wohlauf.
Gemäß der Muster-Weiterbildungsordnung der Ärztekammer für den Schwerpunkt der speziellen Geburtshilfe und Perinatalmedizin befasst sich dieser Fachbereich hauptsächlich mit fetomaternalen Risiken, fetalen Fehlbildungen und Risikoschwangerschaften. Zu den definierten Untersuchungs- und Behandlungsverfahren zählen dabei unter anderem:
Die Betreuung von Risikoschwangerschaften erfordert starke Nerven und eine physische sowie psychische Belastbarkeit. Gynäkologische Notfälle und Geburten finden zudem praktisch zu jeder Tages- und Nachtzeit statt. Um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können, gehen immer mehr Fachärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in eine Gemeinschaftspraxis. Dabei gibt es noch andere Möglichkeiten: Facharztvermittlung.de bringt Sie gerne auch mit flexiblen und individuellen Arbeitszeiten in Ihrem Wunschbereich unter. Melden Sie sich kostenlos im Karrierenetzwerk von Facharztvermittlung.de an und erfahren Sie als Erster von exklusiven Vakanzen in Ihrem Fachbereich.
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