Die Toxikologie ist die Giftkunde, also die Lehre der schädlichen Wirkungen chemischer Substanzen auf lebende Organismen. Sie beschäftigt sich mit Vergiftungen und deren Behandlung.
Das Aufgabenfeld der Toxikologie überschneidet sich mit der Pharmakologie und der Biochemie, die die molekularen Grundlagen aufklären. Die Toxikologie unterteilt sich in viele Fachbereiche, von denen für die Medizin die Klinische und die Forensische Toxikologie relevant sind.
Das griechische Wort Toxikon bedeutet „Bogen des Bogenschützen, mit dem ein Giftpfeil abgeschossen wird“. Ursprünglich nahm es Bezug auf das Pfeilgift, welches zwecks schnellerer Wirkung mit bakteriell verseuchtem Leichengift oder toxisch wirkenden Pflanzenstoffen präpariert wurde.
Die Toxikologie in ihrer heutigen Form wurde vom französischen Chemiker und Mediziner Mathieu Orfila im 19. Jahrhundert begründet. Er forschte in einem kleinen Laboratorium in seiner Wohnung an Giftstoffen und veröffentlichte seine Ergebnisse regelmäßig. An der Universität von Paris arbeitete er als Professor für medizinische Chemie und galt als erster Giftexperte Europas. Bei der Frage nach der Toxizität eines Stoffes ist die Konzentration des betreffenden Stoffes wichtig, denn manche Substanzen wirken in geringer Dosis günstig auf den Körper, entfalten aber in höherer Menge ihr tödliches Gift.
Das Aufgabengebiet der Toxikologie umfasst Fremdstoffuntersuchungen in menschlichem Untersuchungsmaterialien zur Aufklärung akuter Vergiftungen und Substanzmissbrauch. Die Forensische Toxikologie untersucht unnatürliche Todesfälle und Drogen-, sowie Medikamentenmissbrauch zur Klärung von straf- und zivilrechtlichen Fragestellungen. Die Probenentnahme erfolgt aus dem Gewebe von Organen oder aus den Körperflüssigkeiten (Urin, Blut, Speichel). Zu den häufig analysierten Substanzen zählen Drogen, Medikamente, Insektizide, Lösungsmittel und andere chemische Verbindungen, meist:
Die Untersuchungsbefunde werden auch unter der Fragestellung beurteilt, ob der Verdacht auf eine beabsichtigte Vergiftung, Missbrauch oder Unfall vorliegen. Dazu wird untersucht, ob pathologisch-anatomische Veränderungen feststellbar sind, etwa Verätzungen, Totenflecken oder veränderte Organe.
Die Forensische Toxikologie verfügt über umfangreiche Methoden zur Bestimmung von Betäubungsmittel- und Medikamentenrückständen. Das spielt beispielsweise eine Rolle bei der Wiedererteilung der Fahrerlaubnis oder zur Klärung der Zurechnungsfähigkeit. Da diese Analysen in der Regel von staatlichen Behörden in Auftrag gegeben werden, zählen sie zu den forensischen Wissenschaften.
Die Klinische Toxikologie beschäftigt sich hingegen hauptsächlich mit
Die Forensische und Klinische Toxikologie sind meist gemeinsam innerhalb einer Abteilung einer Klinik oder einem Institut für Rechtsmedizin zu finden. Auch ein Aufgabenfeld in der Pharmazie oder der Tumorerforschung ist denkbar. Da die Umweltbelastungen und somit die Zahl an Krebserkrankungen konstant zunehmen, werden Toxikologen benötigt, um wirksame Gegenmittel zu testen oder mögliche Ursachen zu analysieren.
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