Das erwartet man hier nicht unbedingt: Unna im östlichen Ruhrgebiet begeistert seine Besucher mit einer charmanten Idylle, verwunschenen Schlössern und einem malerischen Quellgebiet. Und das Schöne? Unna ist nicht gerade ein internationaler Touristenmagnet und so kann man als Einwohner oder Gast ganz in Ruhe durch die Stadt bummeln, während gleichzeitig Touristen-Scharen nebenan in Dortmund, Düsseldorf und Köln die Straßen verstopfen.
So bietet die Altstadt von Unna nicht nur hübsche mittelalterliche Fachwerkbauten, sondern auch viel Platz. Wer durch das historische Viertel spaziert, spürt vielleicht sogar Teile der ehemaligen Stadtbefestigung auf und kann die entspannte Atmosphäre in einem der netten Cafés genießen. Die Altstadt überstand sogar die große Überschwemmung des Möhnesee-Staudamms, die durch Bombardierungen der Engländer während des Zweiten Weltkrieges entstand.
Es ist etwas übertrieben, etwas kitschig, aber wunderschön! Alle zwei Jahre kommen die Italiener mit ganzen Wagenladungen an bunten und vor allem grellen Lichtbögen, um das „Unna Fest Italiana“ in der westfälischen Stadt auszurichten. 100.000 Menschen lassen sich jedes Mal vom Schein des größten italienischen Festes nördlich der Alpen berauschen, wobei natürlich Pizza, Vino und auch Eros Ramazotti nicht fehlen dürfen. Die zahlreichen, kreativen Lichtinstallation machen das Lichterfest zu einem unvergesslichen Event.
Unna bietet zudem ein Lichtmuseum, welches ziemlich unterirdisch ist – im eigentlichen Sinne. Tief unter der Erde in den alten Braukellern der Lindenbrauerei stellen regelmäßig renommierte Künstler ihre Lichtkunstwerke aus. Jede der Lichtinstallationen wird eigens für die Räume vor Ort geschaffen und ist in ihrem ästhetischen wie technischen Auftritt individuell auf das weltweit erste und einzige Museum für Lichtkunst zugeschnitten.
Unna hat eine ausgeprägt romantische Seite, wie man sie nicht unbedingt im Ruhrgebiet erwartet. Schloss Cappenberg zählt zu den bedeutendsten Exemplaren westfälischer Klosterbaukunst während des Barocks. Die strahlend weiße dreiflügelige Anlage mit ihrem markanten roten Dach lässt sich schon von weitem erkennen, beispielsweise vom Florianturm in Dortmund. Sie liegt am Rande des Selmer Vorortes Cappenberg auf einer Anhöhe und geht auf einen 1122 gegründeten Prämonstratenstift zurück. Unna nutzt die Anlage als international renommierte Ausstellungsfläche. Für Romantik sorgt die kleine Stiftskirche und wer Lust auf ein Abenteuer hat, besteigt den Wasserturm mit seiner Aussichtsplattform.
Das Schloss überstrahlt nicht alles, denn Haus Opherdicke kann mit seiner majestätischen Ausstrahlung in jedem Fall mithalten. Das Wasserschloss und ehemalige Rittergut findet im frühen 12. Jahrhundert erstmals Erwähnung und ist mit seinem Schlosspark nach dem Vorbild eines englischen Gartens ein beliebtes Ausflugsziel der Region Unna. Die regelmäßigen Ausstellungen und Kammerkonzerte bieten einen weiteren Anreiz, Haus Opherdicke zu besuchen.
Schade, dass die Bedeutung des Stadtnamens nie geklärt werden konnte. Heimat-Chronisten gehen davon aus, dass er so viel wie „nicht-nah“, oder eben „fern“, bedeutet und sich auf die Tatsache bezieht, dass Unna nicht an Gewässern gelegen ist und somit vor Überflutungen und anderen Katastrophen gefeit war. Theoretisch, denn Unna wird in fortlaufenden Auseinandersetzungen um seine Zugehörigkeit oft abgebrannt. 1032 taucht der Name Unna erstmals in historischen Urkunden auf. Die fleißigen Kaufleute gewährleisten einen erstaunlichen wirtschaftlichen Aufschwung, der den vielen Kriegen zu Zeiten des Mittelalters trotzt.
Doch gegen die Seuchen des 16. Jahrhunderts, den Niedergang der Hanse und die Glaubensspaltung sind auch die Kaufleute Unnas machtlos und so endet die Blütezeit. Im 18. Jahrhundert ist der Ort nicht mehr als ein unbedeutendes Ackerbürgerstädtchen, das erst mit der Industrialisierung und der Gründung der Saline Königsborn – bald die wichtigste in Westfalen – wieder an Bedeutung gewinnt. Glück im Unglück beweist Unna im Zweiten Weltkrieg. Zwar wird die Stadt schwer beschädigt, aber nicht so verheerend wie andere Städte der Region.
Die Gesundheitswirtschaft hat die Industrie als größten Arbeitgeber Nordrhein-Westfalens längst abgelöst und zählt zu den starken Wachstumsmotoren der Region, zu dem auch die Bayer Pharma AG in Unna wesentlich beiträgt. Der demografische Wandel sorgt zudem für starke Wachstumsimpulse, ebenso der medizinisch-technische Fortschritt und das allgemein steigende Gesundheitsbewusstsein der Menschen. Allein in Dortmund, Hamm und dem Kreis Unna gibt es knapp 4.000 Unternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen. Der Fachkräftemangel bremst die dynamische Entwicklung allerdings zunehmend aus.
Besonders Fachärzte werden aktuell für Unna gesucht, beispielsweise für die Fachklinik Kinderneurologie und Sozialpädiatrie oder für das Gelenk- und Endoprothesenzentrum. Auch Praxisnachfolger werden verstärkt benötigt. Wem das zu unübersichtlich scheint, kann sich gerne kostenfrei auf Facharztvermittlung.de registrieren. Erfahren Sie auf diese Art stets als Erster von exklusiven Vakanzen in Ihrem Fachbereich. Nennen Sie uns Ihre Wünsche und Konditionen – alles Weitere übernehmen wir für Sie.
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