Ihre Gutachten sind zentral bei der Erhöhung der Verkehrssicherheit: Verkehrsärzte. Dieses Tätigkeitsfeld fordert Ärzte in medizinischen Kompetenzfeldern, von der Diagnostik und Therapie, über die Beratung und Aufklärung bis hin zur Begutachtung und Forschung. Grundsätzlich bestimmt der Verkehrsarzt bei seinen Untersuchungen:
Beide können jeweils durch Krankheiten beziehungsweise medikamentöse Therapien eingeschränkt sein. Sollte etwa eine Krankheit falsch oder gar nicht diagnostiziert werden, können andere Verkehrsteilnehmer oder Mitfahrer bei einem Unfall zu Schaden kommen. Verkehrsmediziner prüfen, ob eine Person trotz einer gewissen Diagnose noch weiter als Fahrer am Straßenverkehr teilnehmen darf.
Ein Verkehrsarzt widmet sich der Begutachtung von Personen und stellt beispielsweise fest, ob eine Krankheit oder eine Beeinträchtigung vorliegt, welche eine Gefährdung beim Fahren eines Kraftfahrzeuges mit sich bringt. Dies kann zum Beispiel durch ein hohes Alter und einer einhergehenden Reaktionsverminderung vorliegen. Auch wer eine Herz-Kreislauf-Erkrankung hat und zu Schwächeanfällen neigt, wird von seinem Hausarzt an den Verkehrsmediziner überwiesen.
Des Weiteren überprüft der Facharzt, inwieweit die Fahrweise beeinträchtigt ist, wenn der Patient verschriebene Medikamente einnimmt. Auch eine vergangene oder gegenwärtige Sucht von Alkohol oder Drogen wird von Verkehrsärzten durch toxikologische Tests untersucht.
Wie bei jeder anderen ärztlichen Behandlung auch, geht der Verkehrsmediziner mit seinem Patienten einen Behandlungsvertrag ein, sobald dieser bei ihm vorstellig wird. Diese unausgesprochene Vereinbarung verpflichtet den Arzt dazu, den Patienten zu beraten und aufzuklären, wenn Fahrsicherheit oder Fahreignung gefährdet sind. Dazu gehört die Vermittlung der rechtlichen wie auch der fachlichen Seite.
Bei einer angeordneten medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) eines Fahrers – etwa veranlasst durch viele Punkte in Flensburg – spielt die verkehrsmedizinische Untersuchung eine maßgebliche Rolle. Findet sie aufgrund von Drogen- oder Alkoholeinfluss am Steuer statt, so gibt es mehr als einen Termin. Der Verkehrsarzt nimmt dann regelmäßig Blut- sowie Urinproben. Durch die Untersuchung soll die Abstinenz des Fahrers überprüft werden, und sie erfolgt über einen längeren Zeitraum mehrmals.
Die gutachterliche Tätigkeit des Verkehrsarztes dient dazu, der Fahrerlaubnisbehörde die Informationen zur Verfügung zu stellen, die sie braucht, um über die Fahreignung eines Fahrerlaubnisinhabers oder -antragstellers zu entscheiden. Gemäß § 11 der Fahrerlaubnisverordnung (FeV) ordnet die Behörde gegebenenfalls ein ärztliches Gutachten an, welches der Verkehrsmediziner zu erstellen hat.
Fachärzte, die als Verkehrsarzt tätig werden möchten, müssen eine entsprechende Fortbildung absolvieren, die von der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmanagement (DGVM) zertifiziert ist. Auch die Bundesärztekammer bietet eine Weiterbildung an, das Curriculum „Verkehrsmedizinische Begutachtung“. Mediziner aus allen Gebieten können sich fortbilden lassen, um sich ein neues Standbein aufzubauen oder um in einer Nebentätigkeit verkehrsmedizinisch zu arbeiten. Inhalte der Fortbildung sind unter anderem die Auswirkungen von Alkohol und anderen Rauschmitteln, die Durchführung eines kontinuierlichen Abstinenzprüfungsprogramms, die korrekte Entnahme von Proben mit anschließenden Laboruntersuchungen sowie die korrekte Erstellung von Gutachten und offiziellen Schreiben.
Fachärzte der Allgemeinmedizin erwerben die Zusatzqualifikation als Verkehrsarzt, um das Spektrum ihrer Praxis zu erweitern. Viele Verkehrsärzte arbeiten aber auch bei speziellen verkehrsmedizinischen Diensten.
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