Körper und Seele hängen untrennbar miteinander zusammen – das lernen bereits Medizinstudenten. Manche Fachärzte entwickeln den Wunsch, sich ausführlich der psychischen Gesundheit von Patienten zu widmen und absolvieren die Weiterbildung Psychotherapie. Die Qualifikation erlaubt es Ärzten, Psychotherapie anzubieten, ohne ein Psychologiestudium absolviert zu haben. Sie können dann neben ihrem Facharzttitel auch die Bezeichnung „Ärztlicher Psychotherapeut“ tragen. Ärztliche Psychotherapeuten unterscheiden sich von Psychologischen Psychotherapeuten, insofern als sie mögliche körperliche Ursachen für die seelischen Beschwerden ihrer Patienten erfassen sowie Medikamente (Psychopharmaka) verschreiben dürfen.
Bei den folgenden Ärzten ist die psychotherapeutische Qualifikation bereits Bestandteil der Facharztausbildung:
Ansonsten gilt als Voraussetzung für die Weiterbildung Psychotherapie eine Facharztausbildung im Bereich der unmittelbaren Patientenversorgung. Dazu zählen:
Die Weiterbildung Psychotherapie findet im Anschluss an die Facharztausbildung statt oder kann auch zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt berufsbegleitend erfolgen. Wie sich die Weiterbildung inhaltlich zusammensetzt, ist jedem Bundesland überlassen. Im Allgemeinen umfasst sie aber folgende Elemente:
Im Theorieunterricht wird eine Vielzahl von Lehren und Verfahren vermittelt – von der Verhaltenstherapie über tiefenpsychologische Methoden bis hin zur Verabreichung von Psychopharmaka. Einige Beispiele der theoretischen Inhalte, die gelehrt werden, sind:
Die zweite Säule der Weiterbildung Psychotherapie ist die Selbsterfahrung. Diese bietet folgende drei Wahlmöglichkeiten:
Die angehenden Therapeuten führen schließlich auch selbst Behandlungen durch und erhalten dabei engmaschige Supervision. Zu den Behandlungsmaßnahmen gehören:
Auch Entspannungsverfahren erlernen die Teilnehmer der Weiterbildung Psychotherapie, beispielsweise autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Achtsamkeitstraining oder Hypnose. Schließlich beschäftigen sich die Ärzte in Gruppenarbeit mit Fallstudien.
Nach abgeschlossener Ausbildung dürfen Ärzte Psychotherapie anbieten und auch über die gesetzlichen Krankenkassen abrechnen. Manche satteln komplett auf die Psychotherapie um und machen sie zu ihrem Hauptberuf, während andere sie neben ihrer Tätigkeit in eigener Praxis oder in einer Klinik ausüben.
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