Wundmanagement bezeichnet die Beurteilung, Reinigung, Versorgung und Dokumentation von Wunden. Insbesondere das Management chronischer Wunden erfordert umfangreiche Expertise. Das Wissen über den korrekten Umgang mit Wunden deckt ein breites Spektrum ab, von der korrekten Anamnese bis zur Wunddokumentation. Eine lückenlose Dokumentation des Heilungsprozesses ist zentral. Daran orientiert sich die Behandlung, die auf das jeweilige Wundstadium abgestimmt erfolgt. Von der Dokumentation hängt maßgeblich ab, wie schnell eine Wunde verheilt und sie ist zudem wichtig, um Infektionen oder wiederkehrenden Wunden vorzubeugen.
Rund eine Million Menschen in Deutschland, vor allem ältere, leiden an chronischen Wunden. Als chronisch gilt eine Wunde nach acht Wochen. In einem Großteil der Fälle handelt es sich um Geschwüre, sogenannte Ulcera, wie
Die Versorgung chronischer Wunden umfasst folgende Schritte:
Um die Qualität im Wundmanagement zu sichern, wurde 2015 schließlich der sogenannte „Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“ entwickelt. Darin finden sich nicht nur Informationen zur Versorgung und Dokumentation einer chronischen Wunde, sondern auch zur Anleitung und Beratung der Betroffenen und ihrer Angehörigen.
Chronische Wunden haben gemeinsam, dass sie sehr langsam beziehungsweise nicht ohne Hilfe abheilen. Sie brauchen eine individuelle und stadiengerechte Versorgung. Das Wundmanagement umfasst häufig auch die Prophylaxe, etwa beim weit verbreiteten Dekubitus. Eine angemessene Druckentlastung und Mobilisation in Kombination mit Hautpflege kann einer Verschlimmerung vorbeugen. Ist das Geschwür jedoch weiter fortgeschritten, wird mit hydroaktiven Wundauflagen, also feuchter Wundversorgung, dagegen vorgegangen. Die Auflagen helfen, Infektionen vorzubeugen. Sie unterstützen den Körper außerdem dabei, abgestorbenes Gewebe zu beseitigen.
Häufig sind ein geschwächtes Immunsystem, Wundheilungs- und Durchblutungsstörungen die Auslöser für chronische Wunden. Dazu gehört auch das Unterschenkel-Geschwür Ulcus cruris („offenes Bein“), bei dem eine Kombination aus Maßnahmen erfolgt: die feuchte Wundbehandlung, die Behandlung des Ekzems durch spezielle Salben sowie die chirurgische Entfernung von abgestorbenem Gewebe.
Das Wundmanagement und die Koordinierung der Therapie einer chronischen Wunde erfordern Teamarbeit beziehungsweise Arbeitsteilung zwischen Ärzten und Pflegefachkräften. Zunächst liegt die Diagnoseverantwortung beim Arzt: Er muss vorbeugende Maßnahmen gegen Wundheilungsstörungen beachten, indem er vor einer Operation die Grunderkrankung des Patienten – etwa Diabetes mellitus – feststellt und behandelt. Der Arzt trifft auch die Therapieentscheidung. Die Behandlungspflege erfolgt gewöhnlich durch Fachkräfte der Pflege. Bestehen bestimmte Risiken, so führt der Arzt die Pflege selbst durch, zum Beispiel im Fall einer verspäteten Operation und einer deshalb erhöhten Infektionsgefahr. Der tägliche Verbandswechsel wird dann vom Arzt und nicht von der Fachkraft erledigt. Wichtig ist eine engmaschige Überwachung durch den Mediziner: Qualifizierte Pflegende, die etwa Erfahrung bei Wunddrainagen haben, dürfen solche Tätigkeiten nicht ohne Absprache mit dem Arzt an Kollegen delegieren.
Weiterbildungen zum Wundmanager sind eine Möglichkeit, die eigene Expertise auf dem Gebiet zu vertiefen. Während die Initiative chronische Wunden (ICW) die Fortbildung zum sogenannten „Wundexperten ICW“ anbietet, hat die Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung (DGfW) ein Curriculum für die Fort- und Weiterbildung zum „Zertifizierten Wundassistenten“ und, darauf aufbauend, zum „Zertifizierten Wundtherapeuten“ entwickelt – eine Weiterbildung, die sowohl Pflegepersonal als auch Ärzten offensteht.
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